Gruppentherapie (tiefenpsychologisch) für Frauen
Selbstbestimmung im Fokus: Gruppentherapie bei frauenspezifischen Themen
Welches Alter: jedes Alter ab 18 Jahren
Wann? Donnerstag 18.00-19:30 Uhr und Freitag, 8:00 – 9:30 Uhr
Wo? Praxis Dr. Simsch, Carl-Benz-Straße 5, 2. Etage, Eingang gegenüber TOOM Baumarkt 68723 Schwetzingen
Wie viele? Gruppengröße 3 bis 9 Personen
Wer? Gruppenzusammensetzung (Erfahrung und Intuition der Leiterin)
Welche Vorbereitung? Vorbereitende Einzelgespräche nach Absprache Gruppenregeln
Welche Voraussetzung: Therapievereinbarung-Therapieregeln Was ? Offene Gruppe-zieloffen Leitung? Dr. med. Annette Simsch, Mobil 0175/7036519, E-Mail: annette.simsch@drsimsch.de, Instagram: @dr.simsch
Was sind frauenspezifische Themen?
*Doppelbelastung durch Erwerbsarbeit und Care-Arbeit (Kinder, Haushalt, Pflege) *Innere Erwartungen, „stark“ und gleichzeitig „für andere da“ sein zu müssen *Perfektionismus und Schuldgefühle, besonders in Bezug auf Mutterschaft *Gewalt (sexualisiert/Partnerschaft/Stalking)/ Traumafolgen wie PTBS *sexueller Selbstbestimmung, Libido, Schmerz beim Sex, und/oder Scham *Menstruationszyklus (prämenstruelles Syndrom, Stimmungsschwankungen) *Postpartale *Depression & Angststörungen *Ungewollte *Kinderlosigkeit, Fertilitätsbehandlungen, Fehlgeburten *Wechseljahre: Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme, Identitätsfragen *Depressionen (2x häufiger bei Frauen) *Angststörungen (generalisierte Angst, Panik, Phobien) *Überforderung in der Mutterschaft, fehlende Unterstützungssysteme *Ambivalente Gefühle gegenüber Mutterrolle (oft tabuisiert).
Wichtigste Therapieregel:
„Alles sagen, aber nicht alles tun“, lieber erst (in der Gruppe) reflektieren, was der Impuls/ das Gefühl bedeutet und eigentlich meint.
Sie möchten wissen , wie sie sich in der Gruppe verhalten sollten?
Dazu gibt es Gruppenregeln:
– respektvoller Umgang mit sich und den anderen
– Pünktlichkeit
– Vertraulichkeit
– Schweigepflicht (wie ein Arzt)
– Verantwortung für eigenes Erleben
– Ich-Botschaften
– Feedback geben- nicht bewerten
– Störungen haben Vorrang
– Vereinbarung der Teilnehmer außerhalb der Gruppe
– aktive Teilnahme, aber jede entscheidet, was sie erzählen möchte
– Offenheit für Gefühle/Lösungen
Welche Störungen/Probleme sind NICHT geeignet?
– Suchterkrankung (Drogen/Alkohol)
– Patienten mit sekundärem Krankheitsgewinn (z.B. EU Rente, Schwerbehinderung)
– akute Psychose/Manie
– schwere Persönlichkeitsstörung
– schwere Störung der Emotionsregulierung
– keine Opiateinnahme
– Abneigung, in die Gruppe einzutreten/Verantwortung für sich zu übernehmen
– Lebenskrise/ sehr hoher Grad an emotionaler oder psychischer Belastung
– Schwangerschaft
– akute Anorexie/Bulimie
– Unzuverlässigkeit/nicht planbare berufliche/ familiäre Umstände
Welche Voraussetzungen sind günstig für die Aufnahme in eine Therapiegruppe?
– stabile Wohnverhältnisse/ zuverlässiges Erscheinen zu den Gruppentherapiesitzungen
– Motivation zur Therapie/ Wunsch nach persönlicher Veränderung
– Wille, Verantwortung für die Behandlung zu übernehmen
– Mindestmaß an interpersoneller Kompetenz
– Probleme unterschiedlicher Art (denen oft interpersonelle Probleme zugrunde liegen): Gefühle, im Leben etwas zu
versäumen, Gefühle der Sinnlosigkeit, Ängste, keine Lebensfreude, verschwommenes Identitätsgefühl,
Depressionen, Selbstentwertung, selbstzerstörerisches Verhalten, Arbeitssucht, Angst vor Erfolg, Probleme bei
der Gefühlswahrnehmung-/unterscheidung
– Bereitschaft zur Selbstoffenbarung
– Beteiligung am Gruppengeschehen
– Fähigkeit zur Introspektion/Bereitschaft, sie zu erlernen
– Neigung, über Anregungen eher nachzudenken, als sofort zu handeln
– Einsicht in die Notwendigkeit einer Behandlung
– Wunsch, Beziehungsmuster genauer anzuschauen
– Wunsch nach mehr emotionale Nähe oder Klarheit
– Wunsch, soziale Sicherheit zu stärke
– Unterstützung in einer schwierigen Lebensphase
„Gruppe? Nein, das ist nichts für mich“ …Warum?
Wir stehen unter Spannung … haben Angst … sehen unseren Mangel … machen uns Gedanken, von Beschwerden und
Gefühlen anderer belastet zu werden …
Worunter leiden wir?
Wir arbeiten Aufgaben mechanisch ab … treten mit uns nicht in Kontakt … spüren uns nicht … beklagen uns …
eigene Veränderungsversuche misslingen … wir streiten über Unwichtiges … leiden unter Symptome … ärgern uns
über Verhaltensweisen … ängstigen uns bei Erkrankungen… leiden unter Beziehungskonflikten
Was steckt dahinter?
Muster sind oft unbewusst … Gehirn kann nützliche von schädlichen Mustern nicht unterscheiden … „gespeicherte“
Lösungsmöglichkeiten reichen oft nicht
Warum Gruppentherapie?
Wachsen kann: Euer Kontakt zu Euch selbst … Eure Verbundenheit zu Euch selbst … Eure Selbstberuhigung und
Entspannung … Eure Möglichkeiten in Eure Verantwortung zu nehmen … Eure Lebenswirklichkeit gemeinsam mit
anderen anders zu sehen
Was passiert?
Fülle, Fähigkeiten, Kreativität und Stärken stehen im Mittelpunkt … durch die alternative Sichtweise der anderen
lernen wir unsere unbewussten Muster kennen … wir holen Verhaltensweisen aus dem Unbewussten in die bewusste
Kontrolle … bringen Mut auf und praktizieren neues Verhalten … lernen, dass Fühlen uns weiterbringt …empfinden Freude, uns zu spüren
Welches Ziel?
Aktuelles besser verstehen … neue, „korrigierende“ Erfahrungen ermöglichen … Verhalten ändern …
Am Ende der Gruppenzeit:
„Schade, ich würde gerne noch bleiben.“
Warum eine Gruppe so heilsam wirkt (nach Yalom) :
1. Du merkst: „Ich bin nicht allein“ Viele Menschen spüren zum ersten Mal echte Entlastung, wenn sie sehen, dass andere ähnliche Sorgen, Selbstzweifel oder Lebenskrisen haben.
2. Du bekommst ehrliches, wohlwollendes Feedback Die Gruppe funktioniert wie ein Spiegel. Du erkennst Muster, die dir im Alltag vielleicht gar nicht bewusst waren – und kannst sie verändern.
3. Du erfährst Zusammenhalt Vertrauen, Nähe und gegenseitige Unterstützung entstehen ganz natürlich. Viele Teilnehmer sagen:
„Ich habe mich hier das erste Mal wirklich verstanden gefühlt.“
4. Du lernst neue Wege im Umgang mit dir selbst und anderen
In der Gruppe kannst du:
• neue Kommunikationsformen ausprobieren
• Grenzen setzen
• offener werden
• Beziehungen gesünder gestalten
Und das alles in einem sicheren, professionell geleiteten Raum
5. Du wächst im Hier und Jetzt
Yalom betont: Die wichtigste Arbeit passiert direkt in der Gruppe – in deinen echten Gefühlen, echten Begegnungen,
echten Aha-Momenten
Wie sich eine Gruppe anfühlt:
Die meisten Gruppen durchlaufen Phasen: erst Kennenlernen, dann Mut fassen, dann echte Arbeit.
Mit der Zeit entsteht eine Atmosphäre, die viele als „ehrlich, lebendig und befreiend“ beschreiben.
Kurz gesagt: Die Gruppenpsychotherapie hilft dir, dich selbst besser zu verstehen – und neue, heilsame Erfahrungen mit anderen Menschen zu machen. Viele entdecken darin eine Kraft, die sie allein nie hätten entwickeln können.
Hier sehen Sie meine Broschüre "Therapiegruppe in den Wechseljahren", welche Ihnen eine erste Orientierung geben kann.
Informationsblatt für Interessierte an der Gruppen-Psychotherapie
Sehr geehrte Patientin,
in den Vorgesprächen zu einer Psychotherapie höre ich immer wieder: „Gruppe? Nein, das ist nichts für mich“ … und am Ende der Gruppenzeit: „Schade, ich würde gerne noch bleiben.“
Wie groß ist am Anfang das Misstrauen gegenüber anderen, die Angst, zu kurz zu kommen oder von den Problemen anderer belastet zu werden; statt zu sehen, wie sehr wir von den vielfältigen Erfahrungen profitieren können. Mittlerweile sind wir gewohnt, unter Spannung zu stehen, Angst zu haben und den Mangel zu sehen, wo wir doch ebenso auf Fülle, Fähigkeiten, Kreativität und Stärken schauen könnten. Im Kreis sitzend verstehen wir, wie die Welt aus anderen Blickwinkeln ganz anders erlebt wird und dass erst das Zusammentragen von Eindrücken Szenen vollständiger beschreibt.
Erst im Laufe der Zeit wächst allmählich, über das wachsende Vertrauen und den stabilen Kontakt zu sich selbst, Verbundenheit, erst dann sind wir in der Lage, für Selbstberuhigung zu sorgen und uns zu entspannen. Wir lernen, statt mechanisch Aufgaben abzuarbeiten, ohne wirklich in Kontakt zu treten, nichts zu spüren und Klage zu führen, die eigenen Möglichkeiten wieder bewusst in die eigene Verantwortung, Macht und Hand zu nehmen. Immer leben wir in Gruppen, erschaffen, zusammen mit anderen, unsere Lebenswirklichkeit.
Ziel der tiefenpsychologisch fundierten Gruppenarbeit ist es, Ihr gegenwärtiges Symptom bzw. Krankheitsbild, das Beziehungskonfliktthema, die unbewusste Dynamik darin und die eigenen Verhaltensweisen besser zu verstehen, um neue, korrigierende Erfahrungen zu ermöglichen.
Aus Ihrem Alltag wissen Sie - und kommen daher zur Therapie -, dass Veränderungsversuche oft misslingen. Grund ist, dass uns viele Muster nicht bewusst sind und wir so oft über Dinge streiten, um die es gar nicht geht. Zudem kann das Gehirn als solches nützliche von schädlichen Mustern nicht unterscheiden; es arbeitet ab, was in neuronalen Netzwerken an Lösungsmöglichkeiten vorhanden ist. Erst durch die Wiederholungen / Re-Inszenierungen und durch die rückgemeldete alternative Sichtweise von anderen Menschen lernen wir unsere unbewussten Muster allmählich kennen und verstehen.
Wenn wir unsere Verhaltensweisen dann aus dem „nicht Gewusst“ ins Bewusstsein holen, heißt es (für eine Weile ganz bewusst) immer wieder:
Bemerken, Kontrolle gewinnen, Mut aufbringen und neues Verhalten praktizieren und durchhalten. Dann erst müssen wir die alten „Fehler“ und das bekannte Scheitern nicht weiter wiederholen. Also, bevor wir es nicht wissen, haben wir keine Wahl; wir müssen fühlen. Es lohnt also, sich zu freuen, wenn man sich spürt.
In einer psychodynamisch arbeitenden Gruppe, wie der unseren, werden viele, früher gelernte Muster mobilisiert und unbewusst im Gruppenverhalten wiederholt – und das soll auch so sein. Wir brauchen die Erfahrung, um sie zu beschreiben, zu verstehen und vor allem, um zu fühlen, wie es ist. Daraus kommt die Kraft für Veränderung. Um aber nicht ins falsch Tun oder an das falsche Objekt zu kommen, gilt die Therapieregel >alles sagen, aber nicht alles tun<, lieber erst (in der Gruppe) reflektieren, was der Impuls bedeutet und eigentlich meint.
Sprechen Sie mich an!
Herzliche Grüße, Annette Simsch

